Bertolt Brecht sei einfach in ihre Garderobe gekommen, trug Lederjacke, Cordhose, redete und redete, hatte keine Noblesse, schreibt Marianne Zoff. Die Opernsängerin und Übersetzerin heiratete Brecht 1922. „Wir lachten viel, aber er sollte fremdgehen dürfen, ich sollte treu sein.“ Gleichzeitig hatte Brecht mit Elisabeth Hauptmann und Helene Weigel eine Beziehung. „Warum ich nicht von ihm lassen kann“ ist der Titel des Brecht-Abends, den Sabine Wackernagel mit Hartmut Schmidt (Piano) und Frank Pecher (Gitarre) am Freitag im ausverkauften Theaterstübchen präsentierte. Mit den Musikern verwob die Kasseler Schauspielerin die weltberühmten, wunderbaren Lieder, Gedichte sowie Auszüge aus Schriften der Frauen im Leben des Dichters zu einem ebenso charmanten wie eindrucksvollen Abend. Wackernagel moderierte geschickt, setzte den Song über den gehassten, geliebten Surabaya Johnny an den Anfang, zeichnete ein Bild von Brecht, der aufmerksam, scharfsinnig, voller Widersprüche gewesen sei, mit Leidenschaft die Welt verbessern wollte, ein großes Herz hatte, vor allem für Frauen. Helene Weigel hätte gesagt, „er ist so treu, leider zu allen“. Eines der schönsten Liebesgedichte, die „Erinnerung an Marie A.“, interpretierte sie mit Witz und Zärtlichkeit. „Seit jenem Tag sind viele, viele Monde / Geschwommen still hinunter und vorbei / Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen.“ Ebenso überzeugte der Bilbao-Song, von Kurt Weill vertont, 1927 uraufgeführt, vielfach gecovert. Das Lied „Über die Unsicherheit menschlicher Verhältnisse“ aus der Dreigroschenoper machte nachdenklich, auch die Parabel „Wenn die Haifische Menschen wären“ aus den Geschichten vom Herrn K. passte in die Realität. Das von Paul Dessau komponierte „Lied der Mutter Courage“ war der Höhepunkt mit schroffen, atonalen Klängen. Ein fabelhafter Abend.

Herrlich entlarvende Sätze stehen in Theodor Fontanes 1892 erschinenem Roman "Frau Jenny Treibel". [...] Genauso vergnüglich ist es, wenn die Schauspielerin Sabine Wackernagel im Tif die Lebenslüge der Jenny Treibel mit feiner Klinge seziert.
Sabine Wackernagel hat eine eigene Textfassung erstellt, ein 65-minütiges Bühnenstück, größtenteils in Monologform.[...] Eindrucksvoll spielt Wackernagel in ihrem Porträt der sentimentalen Egoistin die Nuance aus - von herrisch bis weinerlich. Als Nebenfigur, die auch mal ein Lavendelsäckchen zur Beruhigung reicht, erscheint Valentin Jeker, von dem auch die Inszenierung stammt. Er verkörpert den Kammerdiener Engelke, der - eine hübsche Pointe für Kenner - aus einem anderen Fontane-Roman stammt, nämlich aus "Der Stechlin". Großer Beifall bei der ausverkauften Premiere.

Ein großartiges Gespann: Die ausdrucksstarke Schauspielerin Sabine Wackernagel und der Chor Provocale widmeten sich am Freitag den Liedern, Texten und Gedichten des Dramatikers, Lyrikers und Anklägers (sozial)-politischer Missstände Bertolt Brecht (1898-1956).
Die Inszenierung in der vollen Aula der Heinrich-Schütz-Schule wurde von den Besuchern gefeiert. Der Kasseler Chor Provocale ist prädestiniert für die Vertonung politischer Lieder. [...]Die Entschiedenheit, Disziplin und Kraft, die die gut 40 Sänger verströmen, spiegeln das wieder. [...] Das Programm sorgte für viele emotionale Stimmungsbilder. Brecht wurde entblättert, seine Anklagen, seine Wut und Ohnmacht wurden fühlbar. Besonders Sabine Wackernagel sorgte dafür. Wie sie zitierte, sang, vorlas, hatte Charisma, hatte Tiefe. Teilweise agierte sie im Zusammenspiel mit dem Chor, teilweise solo. [...] Mit dabei, wie zu erwarten: „Die Moritat von Mackie Messer“ und düstere Szenarien, wie die „Ballade vom ertrunkenen Mädchen“, in dem es um eine namenlose Wasserleiche geht. Doch nicht nur dunkle Stimmungsbilder herrschten vor. Beim Thema Brecht und die Frauen ließ man Robert Gernhardt zu Wort kommen. Riesenapplaus, eine Zugabe.

„,Sie toll gewordene Blutwurst‘, so schrie sie mich an – die von Arnimsche.“ Christiane Vulpius’ Augen funkeln.
Sabine Wackernagels erkenntnisreicher Abend über "Goethes dicke Hälfte" in Ingolstadt - Lesen Sie mehr auf: www.donaukurier.de

Christiane Vulpius – man war ihr sehr nah an diesem Abend. Im Grunde saß sie auf der Bühne. Sabine Wackernagel gab ihr nur ihre Stimme.
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Sabine Wackernagel gelang es, das Publikum mitfühlen zu lassen. Christiane Vulpius hat an diesem Abend viele Freunde gewonnen.

Sabine Wackernagel lässt im Theaterstübchen, „Goethes dicke Hälfte“, lebendig werden.
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Wackernagels furioses Solo ist ein ungemein authentisch wirkendes Porträt einer lange Zeit verkannten Frau, die nicht nur ein großes Herz, sondern auch einen geschliffenen Verstand ihr eigen nannte. Man weiß nicht, was soll man mehr loben: die brillante Textfassung oder ihr anrührendes Spiel, das genau um den schmalen Grat zwischen Einfühlung und Gefühligkeit weiß. Großer Jubel für einen kostbaren Theaterabend.

Ein köstliches Programm mit Gefühl und Biss. Vorsicht vor diesen Übermuttis, Groß- und Stiefmüttern - Lesen Sie mehr auf: www.hna.de

My fair Lady, fantastisch inszeniert in Hannover [...] in der Leine-Metropole wird alles aufgefahren, was die Staatsoper zu bieten hat: Excellente Sänger [...] ein fantastisches Orchester [...] Winnie Böwe als Eliza begeistert [...] Klaus Schreiber als Higgins ist absolut authentisch [...] mit starker Bühnenpräsenz gibt Roland Wagenführer einen herrlich väterlichen Oberst Pickering, während Sabine Wackernagel als Mrs. Higgins vor allem im Zusammenspiel mit Klaus Schreiber göttlich agiert.

Das Publikum lachte und jubelte den ganzen Abend über und spendete tosenden Applaus für die musikalische Zeitreise in die 70er Jahre. Martin Lüker zog die Schauspielerin Sabine Wackernagel mit iher linken Einstellung auf, die mit ihren Idealen damals die Welt verändern wollte,während er das Publikum mit seinen Erinnerungen an Anita und die Fußball WM zum Lachen brachte.

Im ausverkauften Kulturforum begeisterten die beiden Künstler, die auf der Bühne perfekt harmonierten und das Publikum auf eine wunderbare musikalische Reise in die 70er Jahre mitnahmen.

Was sich liebt, das neckt sich, sagt man. So gesehen müssen Martin Lüker und Sabine Wackernagel sich sehr lieben, und das Publikum im prall vollen Karlshospital liebte sie auch.
Berstender Applaus und Zugaben.

Die Schaupielerin zieht alle Register, schreit, lacht, tobt, zeigt die Sehnsüchte und Abgründe und verausgabt sich total. Schauspielerisch eine Meisterleistung. Auch wie sie die Reisestationen ihrer Hauptdarstellerin verknüpft und dabei ständig neue bekannte Märchenfiguren ins Spiel bringt: Das hat Stil und Pfiff.

Sabine Wackernagel dramatisierte die spitzfindigen Dialoge, ließ zur Charakterisierung der Figuren verschiedene Klangfarben deutscher Dialekte spielen und entlockte dem ironisch distanzierten Text auch eine Menge handfester Komik.
Dafür gab es lang anhaltenden Beifall.

Sabine Wackernagel trifft in ihrem klug gekürzten Vortrag vorzüglich Manns gravitätisch verschmitzten Stil und seine köstlich beobachteten Charaktere. Ja, sie erweckt sie nur durch ihre Stimme und mit reduzierten Gesten zum Leben.
Viel Applaus gab's für diesen fulminanten, literarisch - theatralen Abend.

Kritik (pdf)

Durch die Briefe bekommt man einen grandiosen Einblick in die Lebensverhältnisse des armen Adels im 19. Jahrhundert, über die Rollenverteilung von Mann und Frau, die Erziehung der Kinder und die Geldsorgen ...
Sabine Wackernagel schafft es wunderbar, die verschiedenen Emotionen, die in den Briefen vorkommen, von Leidenschaft bis Frustration zu transportieren und macht damit das Zuhören zu einem wahren Vergnügen.

Sabine Wackernagel entwickelt diesen demaskierenden Monolog mit atemberaubender Direktheit und Präsenz, wechselt von der Melancholie des Erkennens in stillen, ruhigen Passagen zu einem jähen, aufbrausenden Erinnern ...
Was da auf der Bühne mit den nur wenigen Requisiten zu sehen ist, ist ein kleines Kammerspiel.

Glanzlicht des Abends ist Sabine Wackernagel: Ihre Mutter Linda ist in jedem Moment ganz präsent, bodenständig und glaubhaft - und zeigt doch wie auch die Mutter mit ihrer Harmoniesucht Anteil in der Misere hat.